Obwohl die Dämmerung beginnt, kehrt am Schlittenberg an der Marienkapelle in Wertingen keine Ruhe ein. Im Gegenteil - es ist sechs Uhr abends und von überall kommen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, den Schlitten hinter sich her ziehend. Am vergangenen Samstag lud die Jugend des Technischen Hilfswerk Dillingen zum Flutlichtrodeln. "Seit zehn Uhr morgens waren wir schon unterwegs und haben alles aufgebaut", erzählt Jugendleiter Herbert Poetzsch.
Drei große Flutlichtlampen und sogar eine Glühweinhütte, die an diesem Samstagabend eingeweiht wird, säumen den Schlittenberg. "Auf die Idee kamen wir schon länger, besonders da viele Jugendliche des THW aus Wertingen stammen." Und so wurde mit Unterstützung der Kinder kurzerhand beschlossen, den altbekannten Schlittenberg einfach mal bei Nacht zu benutzen.
Die einzige Angst sei das Wetter gewesen. Doch der Schnee spielt heute mit und Familien aus der ganzen Region rodeln auf Bobs, Schüsseln oder ganz klassischen Schlitten den Berg hinunter.
Die kleine Julia Bauer empfiehlt ihre Schlittenschüssel ganz klar weiter. "Damit kann man nämlich ganz schön schnell werden", erklärt sie.
Doch auch unter den Erwachsenen hat sich Neugierde auf das Nachtrodeln breitgemacht, auch wenn die meisten den Abend an der warmen Hütte stehend verbringen. "Ich hätte mir doch noch einen Schlitten kaufen sollen", meint Georg Danyliud aus Wertingen. "Aber ein Schlittenverleih, das wäre doch auch eine tolle Idee."
Der Abend wird immer später, es kommen immer mehr Leute - mit eigenem Schlitten. Es wird gerodelt und gelacht. So mancher rutscht versehentlich seinem Gefährt hinterher den Berg runter und wärmt sich dann aber mit einem Kinderpunsch oder einer Wiener Wurst in der Semmel wieder auf.
Und auch wenn einige verfroren nach Hause gehen, wollen die meisten wieder kommen, wenn das THW wieder eine solche Aktion ausrichtet.
Bericht von Laura Hosch
Viele weitere Bilder vom Nachtrodeln auch unter
www.wertinger-zeitung.de